Vauxhall Hurlingham 20/60 HP

Baujahr 1929

Marken Historie - Vauxhall Motors Luton BedfordshireVauxhall Badge

Vauxhall begann als Alex Wilson & Company (Steam Engineers) in London im Jahre 1857. 1894 firmierte die Firma um in Vauxhall Iron Works.  

Der erste Vauxhall war ein Ein-Zylinder 5 hp Fahrzeug mit einer Ruderpinnen ähnlichen Steuerung.  Es wurden davon 40 Fahrzeuge gebaut bevor es durch die Modellserien 9, 12 und 14 hp ersetzt wurde. Diese bereits mit den charakteristischen Bogenförmigen Knick in der Motorhaube.

Die Firma wechselte 1905 nach Luton in Bedfordshire. 

Vauxhall hatte großen Erfolg in den Zuverlässigkeits-Trials von 1908 des Schottischen und Royal Automobile Clubs (RAC). Diese Erfolge unterstützten den Trend zum Bau von teueren Automobilen für den Markt der Wohlhabenden. 

Das berühmteste Vorkriegs Modell ist der Prince Henry Wagen, welcher von 1911 bis zum Ausbruch des 1. Weltkrieges produziert wurde. Während des Krieges wurde ein 25 HP Tourer gebaut, welcher nach den Anforderungen der Rüstung konzipiert war.

Trotz der geringen Verkäufe nach dem Krieg baute Vauxhall weiterhin Sportversionen der Basis Modelle. Die schlechte Finanzielle Situation führte 1925 zur Übernahme von Vauxhall durch den Amerikanischen General Motors Konzern. 

In den 1930er Jahren konzentrierte sich Vauxhall im Bereich kleinerer Wagen. 1930 mit dem 17 HP Cadet und dem A-Type 1934. Der 10 HP Typ von 1938 war das erste Britische Massenfahrzeug mit einer selbsttragenden Konstruktion.

Nach dem 2. Weltkrieg wurde mit den 10, 12 und 14 HP Typen fortgesetzt. Diese wurden 1948 durch die Wyvern und Velox Modelle ersetzt. Diese hatten den gleichen Fahrzeugaufbau, der Wyvern hatte die 12 HP Maschine und der Velox einen neue 2,3 Liter 6-Zylinder Einheit.

Das Modell Victor ersetzte 1957 den Wyvern mit einer im amerikanischen Stil gestalteten Karosserie. 

Vauxhall Hurlingham Roadster - 20/60 HP

Nach der Übernahme von Vauxhall durch General Motor (GM) entstand der 20/60HP. Dieser Motor ist eine Amerikanische Entwicklung mit 6 Zylindern, oben gesteuerten Ventilen, 2,9l Hubraum, 60 PS und einem unsynchronisierten 4-Gang Getriebe. 

Die Erreichbare Höchstgeschwindigkeit liegt bei ca. 120 km/h. Die Bremsen werden über Seilzüge betätigt. Im Gegensatz zu den sonstigen Fahrzeugen von Vauxhall, ein ausgesprochen sparsam ausgestattetes Fahrzeug.

            

Später schob man noch ein Sportmodell nach, den Hurlingham Roadster, benannt nach einem Sportclub in London. Es wurden von der Roadster Version nur 25 Exemplare gebaut.

Fahrzeug Historie, Vorbesitzer

Der vorgestellte Wagen ist Baujahr 1929 und trägt eine „Hurlingham“ Karosserie in der typischen, den damaligen Sport Roadster vorbehaltenen, „Boattail“ Form. Als Besonderheit des Hurlingham Wagen wurde einzelner Schwiegermuttersitz sowie eine zusätzliche 2. Windschutzscheibe verbaut. Die Karosserie selbst ist bis auf die Kotflügel aus Aluminium über einen Holzrahmen getrieben.

Nachweislich wurde der Wagen in den 1950er Jahren als Wrack auf einem Feld nahe Rugby (Warwickshire, UK) gefunden und vom Finder wieder fahrbereit gemacht. Er erhielt die Farbkombination Rot/Schwarz. 1962 ging er in den Besitz des Motor Museums Beaulieu (UK) über. Hier wurde er erneut restauriert, jetzt in der Farbe Beige, und bis 1973 ausgestellt. Bewegt wurde er in dieser Zeit wenig. 1973 wurde der Wagen von dem Auktionshaus Christies (UK) versteigert. Der Wagen ging nach Deutschland in das private "Deutsche Automuseum" auf Schloss Langenburg (Hohenlohe). Nach einer erneuten Überarbeitung, jetzt mit den Farben Gelb/Schwarz, wurde der Wagen u.a. bei der historischen Rallye-Monte Carlo eingesetzt. Aber auch für Ausfahrten und als Wagen für Festumzüge. Danach befand sich der Wagen seit den 70er Jahren im Deutschen Museum Langenburg als Ausstellungsstück. 2003 wurde der Hurlingham von mir erworben. Durch die über 25jährige Standzeit im Museum war der Tank durchgerostet und musste durch einen neuen Nachbau ersetzt werden.  Ebenso wie diverse Dichtungen (Auslasskrümmer), Bremsbeläge, Hupe, Reifen und dergleichen mehr. Vollständig überholt wurden Elektrik und Instrumente. Die Dachkonstruktion ist zwar vorhanden, aber bedingt durch die lange Lagerzeit, unbrauchbar.

 

 

      

 Reisen, Rallyes, Events

Der Wagen wird von mir sehr häufig bei Rallye eingesetzt, u.a. auch 2011 bei der ASC Winterrallye Rund um Schotten. Ein halbstündiger Bericht des SWR Fernsehens dokumentierte diesen Einsatz sehr anschaulich.

            

Bilder oben: Nibelungen Rallye April 2006

In der Presse

In der Ausgabe 6/2007 erschien über dieses Auto ein Bericht in der "Motor Klassik".

 
www.motor-klassik.de/auto_U_technik/fahrberichte/hxcms_article_504762_14702.hbs